"Für seine Naturphilosophie hatte Schelling Goethe schnell gewonnen - sie hatte eigentlich immer in ihm gelegen."
Ricarda Huch, Schriftstellerin

Arthur Schopenhauer

Philosophie-Seminar von Gartenhaus Pinneberg und Unitarische Akademie vom 30. Mai - 1. Juni 1997 im Gartenhaus

Das diesjährige Wochenendseminar für Philosophie widmet sich einem Denker, der in unserer Zeit zunehmend an Aktualität gewonnen hat: Arthur Schopenhauer.
Weder als akademischer Lehrer an einer Universität, noch durch sein Hauptwerk "DIE WELT ALS WILLE UND VORSTELLUNG" errang Schopenhauer anfänglich öffentliche Aufmerksamkeit. Er besaß zwar schon sehr früh philosophisch fundierte Freunde, die sein Werk schätzten - zu ihnen gehörte auch Goethe, mit dem er als junger Mann sympathisierend und kontrovers diskutierte. Seinen ersten Durchbruch erzielte Schopenhauer jedoch als philosophischer Schriftsteller mit seinen "APHORISMEN ZUR LEBENSWEISHETT" und durch journalistische und wissenschaftliche Fürsprachen, Ehrungen in England und Norwegen.
Trotz des Erfolges ließ Schopenhauer nicht locker. Diesem Philosophen genügte es nicht, "die Welt zu verändern" - er wollte sie vielmehr erklären...
Die Pinneberger Schopenhauer-Tage möchten auf mehrgleisigem Weg an den Denker Schopenhauer heranführen. Seine Willens-Metaphysik soll zu heutigen Erkenntnissen in Beziehung gesetzt werden. Die Schopenhauersche Mitleids-Ethik soll als Ausdruck einer eigenen religionsphilosophischen Weltdeutung untersucht werden. Die Musikphilosophie wird in ihrer Wirkungsgeschichte auf Komponisten (Wagner/Pfitzner) versteh- und hörbar gemacht.
Schopenhauer als Thema bietet noch viel mehr Facetten: sein Verhältnis zu Weltreligionen (Christentum, Buddhismus, Indien als Mutterland der Religionen), der Bezug von Leben und Denken, Biografie und Erkenntnis.
Die Auswahl der Referenten richtet sich nicht nur an "Schopenhauerianer", an den Kenner, sondern auch an begeisterungfähige "Anfänger", an Menschen, die Lust am Denken verspüren - und Anstöße für das eigene Leben und Wertverständnis erwarten.

Alle Einzelveranstaltungen sind öffentlich. (Eintritt: 8,- DM)
Das Seminar wird unterstützt durch die
Carl-Kuhlmann-Stiftung der Unitarischen Akademie.

Tagungsprogramm

Freitag, 30. Mai 1997

20.00 Uhr: Günter Pahl, Keitum und Pinneberg:
Begrüßung und Einführung in das Seminar
Jochen Kirchhoff, Berlin:
Die Metaphysik des Willens - Voraussetzungen und Grundzüge der Philosophie Schopenhauers
Vortrag
21.30 Uhr: Assoziation "Schopenhauer"
Vorstellungsrunde für Teilnehmer und Referenten

Sonnabend, 31. Mai 1997

09.30 Uhr: Dr. Volker Mueller, Falkensee:
Auf den ideengeschichtlichen Spuren Schopenhauers: seine Beziehungen zu Christentum und Buddhismus
Vortrag
11.00 Uhr: Günter Pahl, Keitum und Pinneberg:
Schopenhauer - Stationen seines Lebens und Denkens
Vortrag mit Originaltexten von Schopenhauer, Dias, Musik
Sprecher: Ute George und Günter Pahl
15.00 Uhr: Ulf Meyer-Scharenberg, Dortmund:
Schopenhauers Musikphilosophie und Rezeptionsansätze bei ausgewählten Komponisten
Vortrag mit Musikbeispielen
17.00 Uhr: Jochen Kirchhoff, Berlin:
Schopenhauers Aktualität - zur Bedeutung seiner Philosophie für das ausgehende 20. Jahrhundert
Vortrag
20.00 Uhr: Jochen Kirchhoff, Berlin:
Musikmeditation mit Kompositionen der Schopenhauerianer Wagner und Pfitzner

Sonntag, 1. Juni 1997

09.30 Uhr: Sigurd Bressel, Bockenem:
Arbeit an einem Originaltext Arthur Schopenhauers
11.00 Uhr: Jochen Kirchhoff, Berlin:
Von der Ethik des Einsseins - eine philosophische Wertorientierung
Vortrag

Tagungskosten:
Verpflegung (DM 75,-) und Tagungskosten (DM 75,-) Ermäßigungen sind möglich, Spenden willkommen Privatunterkünfte stehen in begrenzter Auswahl zur Verfügung (DM 20,- pro Nacht, ohne Bettwäsche). Schlafmöglichkeiten im mitgebrachten Schlafsack für Jugendliche ohne Berechnung. Hotel- bzw. Gasthofunterkunft (DM 170,-/140,-/120,-/60,- pro Nacht) werden durch das GARTENHAUS gerne empfohlen und können vorbestellt werden. Sie sind vom Teilnehmer direkt zu zahlen.