Was sind Sturm und regen dort draußen gegenüber dem Unwetter in dir. Da weißt du weder ein noch aus.
Holger Tegtmeyer, Schriftsteller

Volksmärchen - Naturmärchen - Mythen

Märchen-Seminar von Gartenhaus Pinneberg und Unitarische Akademie vom 28.-30. Oktober 1988 im Gartenhaus

Die älteste, mündlich weitergereichte, sprachlich oftmals veränderte und eine schriftlich erst spät festgelegte literarische Gattung: Das Märchen ist ein allgemein menschliches Dokument. Kaum ein Werk der Weltliteratur ist vielfältiger, tiefer, symbolhafter, in seinen Identifikations-Angeboten für den einzelnen Menschen und für ganze Gruppen und Völker reicher als das Buch der Märchen. Dabei enthält das Märchen keine dogmatischen Wahrheitsansprüche.

Eine Wochenend-Bildungsfreizeit im GARTENHAUS Pinneberg möchte an das Märchen und an verwandte, sogenannte „kleine Formen" der Erzählkunst heranführen. Dabei wird ein Bogen geschlagen vom Volksmärchen, über Beispiele neuerer Kunst- und Naturmärchen bis hin zu Mythendeutungen heutiger Schriftsteller.
Diese Märchentage möchten

  • die pädagogische Frage stellen, ob Kinder Märchen brauchen
  • eine Märchenerzählerin aus Pinneberg vorstellen
  • in Erfahrung bringen, welche lösende und klärende Wirkung einzelne Märchenmotive beim Erwachsenen hervorrufen
  • in einer „Stunde offenen Singens" neue und alte Märchenlieder vermitteln
  • an den dänischen Märchendichter Karl Ewald erinnern
  • anhand heutiger Deutungen alter Mythen Gegenwartsfragen stellen und für Zukunftsentwürfe offen sein ...


Tagungsprogramm (Änderungen vorbehalten)

Freitag, 28.10.1988
ab 17.00 Uhr: Eintreffen im GARTENHAUS Pinneberg
18.00 Uhr: Abendessen
19.30 Uhr: Einführung in das Seminar (Günter Pahl)
19.30 Uhr: Öffentliche Veranstaltung (Eintritt: DM 8,-/4,-)
MARIA FEYERABEND, Uetersen:
"Wesen und Bedeutung des Volksmärchens" - Vortrag
21.00 Uhr: URSULA HILFERT, Pinneberg, erzählt Märchen der Gebrüder Grimm

Sonnabend, 29.10.1988
8.15 Uhr: Frühstück
9.00 Uhr: Teilnehmer erinnern sich an die Märchen des Vorabends:
Märchenmotive und -handlungsvorgänge, die mich angehen.
11.00 Uhr: „OFFENES SINGEN" mit KNUT SCHOCH, Hamburg
Neue und alte Märchenlieder; Liedkompositionen von Prof. Hans Poser, u.a.
Eingeladen sind zusätzlich Schülerinnen und Schüler und Grundschul- und Musikpädagogen.
12.30 Uhr: Mittagessen, danach Mittagsruhe
15.00-16.30 Uhr: Gruppenarbeit
Gruppe A: Fortsetzung der Arbeit des Vormittags
Gruppe B: Märchenmotiven in der Musik nachgegangen
Werkhören (Schallplattenausschnitte): Engelbert Humperdinck, Siegfried Wagner, Carl Orff, Maurice Ravel
17.00 Uhr Öffentlicher Vortrag
Prof. Dr. HENNING EICHBERG, Kopenhagen:
"Mythen als Zukunftsentwürfe"
Am Beispiel dänischer Schriftsteller und Künstler - N. F. S. Grundtvig, Asger Jorn, Willy Soerensen -Aussprache über den Vortrag anschließend und ab 20.00 Uhr
21.00 Uhr: Günter Pahl liest zwei Naturmärchen von Karl Ewald

Sonntag, 30.10.1988
8.15 Uhr: Frühstück
9.15-10.30 Uhr: Gruppenarbeit: Naturmärchen
Arbeit an Texten von Karl Ewald, Manfred Kyber, Hermann Hesse u.a.
11.00 Uhr: Öffentlicher Vortrag
Dr. MARGARETE DIERKS, Darmstadt:
"Naturmärchen im Realismus" am Beispiel des dänischen Märchendichters Karl Ewald"
12.30 Uhr: Mittagessen
13.30 Uhr: Abschlußgespräch, Kaffee, Ende der Tagung gegen 14.00 Uhr

Tagungskosten:
Verpflegung und Tagungskosten insgesamt DM 135, Für Jugendliche, Studenten, Wehrpflichtige/ZDL: DM 65,- bei Absprache ggfs. 25,- DM. Privatunterkünfte im Hause stehen in begrenzter Anzahl zur Verfügung (DM 20,- pro Nacht ohne Bettwäsche). Schlafmöglichkeit im mitgebrachten Schlafsack ohne Berechnung. Hotelunterkünfte in unmittelbarer Nähe (ca. DM 65,-EZ) können vorbestellt werden und sind vom Teilnehmer direkt zu bezahlen.
Anmeldung und Unterkunftswünsche erbeten an:
GARTENHAUS - Günter Pahl - Tangstedter Str. 22, 2080 Pinneberg

Diese Tagung ist eine Veranstaltung der UNITARISCHEN AKADEMIE.